Freitag, 20. Juli 2012

Unentbehrlich

Andere Länder, andere Sitten.

Hier kommt die Top 5 unserer unentbehrlichen USA-Must-haves:


1. Das Auto




Oje.
Das wird jetzt auf alle Zeiten das Ökoimage der zuckerreduzierten, kindimbetthabenden, tierproduktevermeidenden, babybreifreien, langzeitstillenden, kleidungsselbernähenden Trott-Familie zerstören.
Eigentlich schade.

In der Realität aber würde sich ein Leben ohne Auto aber leider auf unser Wohngebiet, die nächste Kaufhalle und eine Tankstelle (haha) beschränken.
Kein Museum, kein Bäcker, kein Starbucks und keine Freunde in Laufreichweite (d.h. unter 1 Stunde).
Unser Lieblingsrestaurant? Kurze 20 Minuten Autobahnfahrt entfernt. Der nächste Bioladen? Lockere 20 Minuten in die andere Richtung. Ein Trip zur Post? Würde zu Fuß 2 Stunden dauern.

Und so sind wir völlig autoabhängig geworden. Eigentlich sehr un-amerikanisch, sich dafür zu schämen.




2. Der Briefkasten




Unser Tor zur Heimat! Paul kontrolliert täglich (gerne mehrmals), ob Post für ihn angekommen ist. Und freut sich wie ein Schneekönig, wenn er einen an ihn adressierten Brief findet.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die zwei fleißigen Briefeschreiber und ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl an alle, die uns nicht antworten - denn Post bekommen ist doch noch viel schöner als welche zu verschicken :)




3. Der Kinderwagen 




Nein, eigentlich heißt das Teil  jogging stroller (Joggingbuggy). Klingt gleich hipper.
Nach vielen Interessenkonflikten zwischen Paul und Maxwell, die Idealvorstellungen eines Spaziergangs betreffend, haben wir 100€ investiert, um künftig dem armen Tier mal Auslauf bieten zu können - denn Spaziergänge mit Paul bestehen im Wesentlichen daraus, dass wir alle 20 Meter an einem imaginären Stopschild mehrere Minuten darauf warten müssen, dass er die Straße wieder frei gibt.
Jetzt liest er also vorne Feuerwehrbücher, während ich hinten Musik hören darf ("Mama, nein mit mir reden! Das stört!") und Max, nunja, Dinge tut, die ein Hund eben beim Spazierengehen tun muss.





4. Garbage Disposal




Wenn das nicht die beste Erfindung rund ums Haus ist! Eine Müllschreddermaschine tief unter dem Waschbeckenausfluss in der Küche. Nie wieder matschige Essensreste aus der Spüle sammeln, damit nichts verstopft! Nie wieder ätzende Säuren in die Rohre gießen, weil doch ein paar Nudeln reingefallen sind!
Nein, einfach den Schalter umlegen und schon werden alle Reste kleingehechselt und in den Weiten der amerikanischen Kanalisation versenkt.

Während ich bis jetzt die Abfallvernichtung nur zögerlich für ein paar Sekunden in Betrieb nahm, zeigte mir Greg am letzten Wochenende die amerikanische Version:
Essensreste vom Teller mit Wasser ins Aufwaschbecken spühlen, heißen Wasserstrahl auf's Loch richten, Schalter umlegen und dann erstmal die Arbeitsflächen wischen gehen.




5. Swamp Cooler




Ok, Ökoimage ist zurück.
Aufgrund der niedrigen Luftfeuchtigkeit können wir nämlich das Haus auf eine beeindruckend stromsparende und umweltfreundlich Variante kühlen: ausschließlich durch Verdunstungskälte.
Auf unserem Dach gibt es eine Box mit einer Art großer Matte, die von einer Wasserpumpe feucht das gehalten wird. Durch Ventilatoren wird ständig neue, heiße Umgebungsluft durch die Box geleitet, welche einen Teil des Wassers aufnimmt, dadurch abkühlt und von einem weiteren Ventilator (im Bild gezeigt) im Flur in unserem Haus verteilt wird.
Simples Prinzip, große Wirkung: man kann damit die Innenräume 10K (°C für die Nicht-Physiker) unter der Außentemperatur halten.



Das war's für heute.


Liebe Grüße!

1 Kommentar:

  1. Ich versuche mir diese tollen Berichte auszurucken. Steffi, deine lebensnahe Schreibweise fasziniert mich. D.O.

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