Samstag, 26. April 2014

Stuermische Zeiten

Bei aller Liebe fuer das new-mexikanische Wetter mit seinem ewigen Sonnenschein, den endlosen, warmen Sommernaechten und den wunderbar kalten, hellen Wintertagen, den sinnflutartigen Regenfaellen nach langen, heissen Sommertagen - eine Zeit im Jahr ist wirklich unangenehm: die Monate Maerz und April.
In unserem ersten Jahr verpassten wir sie gerade und kamen im angenehmen Fruehsommer an, und letztes Jahr gab es mit dem Umzug so viele Neuigkeiten, dass ich nicht darueber schrieb. Daher werde ich mich nun besonders auslassen ueber unsere Sandstuerme (mit Schimpfwoertern).

Ich weiss gar nicht, wo genau sie herkommen. Vermutlich aus dem Westen oder Norden? Gefuehlt direkt aus der Hoelle.
Es beginnt mit einem Windchen, das Anfang Maerz immer mal aufkommt, etwas staerker als angenehm, aber noch aushaltbar. Sandsturmanfaenger werden denken "Heute ist es ungewoehnlich windig." Haha.
Zwischen Mitte und Ende Maerz duerfte allen klar sein, dass es sich nicht mehr um Windchen handelt. Alle zwei bis drei Tage fegen Stuerme durch Albuquerque, die Muelltonnen umschmeissen, Aeste abbrechen und alles, aber auch wirklich jedes letzte Ritzchen mit Sand fuellen.

Zum besseren Vorstellen: diese Arbeitsflaeche in der Kueche hatte ich am Mittag gewischt. Dann kam Sandsturm. Hinterher konnte man drauf malen.

Um noch einen draufzusetzen, fangen Anfang April die "Cottonwoods" an, ihren Samen zu verteilen. Das sind hier sehr beliebte Baeume, die sowohl mit der hohen Sonneneinstrahlung als auch mit dem knappen Wasserangebot gut zurecht kommen, doch man bezahlt einen Preis: sie werfen (eigentlich niedliche) Flauschbaellchen ab. So viele, dass teilweise ganze Wiesen wie beschneit aussehen.
Und der Hoellenwind weht diese kuscheligen Scheissbaellchen einfach absolut ueberall hin.

 Heute gab ich waehrend einer besonders schlimmen Episode "Wetter Albuquerque" ein und Google antwortete "Sandsturm". Logisch. Jede andere Information wird hinfaellig, wenn Sandsturm herrscht.


Kleine Regen-Nach-Sandsturm-Wiedergutmachung.

Zum Glueck bin ich seit letztem Wochenende mit diesem Schaetzchen gluecklich vereint:

Zusammen kaempfen wir und warten auf weniger stuermische Zeiten...


Liebe Gruesse!

Freitag, 18. April 2014

Heimkehr

3 Wochen waren wir nun in der Heimat. Die meisten der Blogleser hatten das Vergnuegen, uns live und in Farbe zu sehen :)

Jo.


Zuerst flogen wir nach Frankfurt und fuhren von dort nach Ilmenau zu meiner Mama. Die Reise war, gemessen an ihrer Laenge, eigentlich erstaunlich angenehm - auch wenn Paul nun alt genug ist, um die ganze Strecke ohne Schlafen zu bewaeltigen.



Christian flog dann auch gleich wieder weiter zu einem Workshop in Italien, und Paul und ich genossen die alte Heimat (uebrigens dachte ich die ganze Zeit "So viel Wasser, hier muessen so viele Menschen leben koennen!" - und fuehlte mich wie im (Thueringer) Regenwald).


Guck mal! SO VIEL Wasser!


Es gibt sogar Baeume zum Ranhaengen!
In NM haengt sich niemand an Baeume. Niemand will riskieren, einen der insgesamt 20 Baeume in NM zu beschaedigen.

Wir trafen Verwandtschaft, Kinder- und Erwachsenenfreunde und ich liess mich sehr gluecklich jeden Tag bekochen (sooft haben wir ja nicht den Luxus, von Mama bekocht zu werden), bespassen und auf den neusten Stand bringen. Paul unternahm eine Schatzsuche im Garten inklusive echtem Schatz, kletterte auf dem Boden und loeschte mit seiner Spielzeugfeuerwehr so manches kleines Feuer im Garten (hach, macht kokeln Spass!). Wir dachten uns Bachspringen, Katzenranzen und Musikschiessen aus - bei Interesse gebe ich die Spielanleitungen gerne weiter (Tipp: man braucht einen Bach, eine Katze und ein Klavier).

Noch ein Tipp: Das ist nicht Musikschiessen.

Nach einer sehr schoenen Woche machten wir uns mit dem inzwischen wiedergekehrten Christian mit dem Zug auf nach Falkensee. Die meiste Vorfreude bzgl. der Deutschlandreise hatte Paul an der Aussicht, non-stop mit Opa spielen zu koennen, und die beiden haben das auch gebuehrend umgesetzt.
Im Rathaus, auf diversen Spielplaetzen, in der Feuerwache und zu Hause hatten die beiden fast rund um die Uhr Spass (Opa hat eine Betriebspause/Spielen-zu-Ende-Zeit von 23 Uhr eingefuehrt, aber ich bin positiv, dass Paul die sicher bei jedem Besuch eine weitere Stunde nach hinten verschieben kann).
In der Zwischenzeit liessen wir Erwachsenen uns wieder von Mama bekochen; Christian arbeitete ein bisschen, und ich ging einem Hobby nach, zu dem ich ja sonst nicht komme, naehen :)

[Hier sollten jetzt die Photos aus Falkensee sein. Ich habe aber nur Naehbilder anzubieten. Entweder mir schickt noch jemand welche zu, oder ihr muesst mir einfach glauben, dass wir dort waren. Das ist mal ultimativer Urlaub: nichtmal ein Bild vom eigenen Kind gemacht ;-)
Wie waere es stattdessen mit einem suessen Tierbild?]

Zwei Freunde wiedervereint, nachdem wir sie aus ihrer jeweiligen Urlaubsbetreuung abgeholt haben.


Insgesamt war der Urlaub fuer uns viel entspannender als mit dem 3jaehrigen Paul, und wir planen, Im September gleich nochmal zu kommen.

Liebe Gruesse!