Sonntag, 16. Dezember 2012

Wie Max eigentlich zu uns kam

Da diese Woche nichts passiert ist außer einer Menge (noch geheimer) Weihnachtsbastelei, langen Abenden vor der Heizung und ausgiebiger Plätzchenproduktion, kommt hier also endlich mal die Geschichte von uns und Maxwell.


Heute mal ohne schöne Bilder - wehe, einer lacht! Hundefotografie ist echt schwer!
(Wer entdeckt das Kind?)

Als wir gerade in unser neues Haus eingezogen waren, zog in meinem Kopf auch jemand ein: eine nagende, ständig präsente Angst vor Einbrechern. Dass wir uns nicht wirklich in Gefahr befanden, war mir bewusst, aber nachdem ich bislang nur in Wohnungen (und dort in oberen Stockwerken) gewohnt hatte, erschien es dem nicht-objektiven Teil von mir geradezu töricht fahrlässig, nachts nur durch eine abgeschlossene Tür von allen möglichen Verbrechern der Dunkelheit getrennt zu sein.
Ein Hund wäre so schön gewesen - ein treuer Begleiter, der mich verteidigen würde, der bellt, wenn sich jemand dem Haus nährt und vor meinem Bett schläft.
Und obwohl der beste Ehemann von allen eigentlich nicht noch mehr Haustiere haben wollte (damals hatten wir noch nichtmal Hühner, so ändern sich die Maßstäbe ;)), willigte er um unser aller Seelenheil willen ein und wir gingen ins Tierheim, um uns nach dem perfekten kinder- und katzenlieben, Einbrecher-beißenden, gefährlich aussehenden, nicht zu aktivem Hund umzusehen.


Schwarzer Hund passt gut zu schwarzem Mantel.



Unsere erste Wahl fiel auf Flora.
Genau genommen erfüllte Flora nur eins der oben stehenden Kriterien: sie war nicht aktiv.
Flora war ein 9jähriger, magerer und fast völlig kahler Dobermann, der dem Tierheim von einer anderen Tierschutzorganisation gegeben worden war. Die andere Organisation hatte Geld dafür bezahlt, dass das Tierheim Flora nimmt.
Sie war sehr groß, sehr dünn, sehr alt und sehr zerbrechlich. Ich hätte sie gerne genommen, allerdings fanden sowohl wir als auch die Tierheimmitarbeiter, dass Paul ein bisschen zu viel Aufregung für sie sein könnte.

Als nächstes sahen wir Luca. Luca war schwarz, alt, und hatte eine kahle Schwanzspitze, weil er jedes Mal voller Hoffnung mit seinem Schwanz wedelte, wenn Besucher an seinem Zwinger vorbei liefen.
Luca war kinder- und katzenerprobt und für sein Alter sehr fit und gesund.
Zwei Tage später fuhren wir mit Luca nach Hause - und tauschten seinen Namen gegen Maxwell ein.

Zwei Männer, die sich verstehen!
Wenn wir etwas machen, dann ja so richtig (zum Beispiel unser langweiliges Leben mit einem Kind erfrischen, den Wohnort wechseln und Geburtstag feiern), und so legten wir uns ein Buch zur Hunde(körper)sprache zu, kauften Geschirr statt Halsband und eine nicht dehnbare statt einer Rückziehleine (man merkt den Hang zur alternativen Erziehung auch beim Hund) und haben mittlerweile den best erzogenen Hund in der Nachbarschaft. War ganz einfach! Wer Kleindkind kann, schafft großen Hund locker.

Ich und auch Paul sind mittlerweile begeisterte Spaziergänger, heute waren wir schon über 2 Stunden unterwegs. (Ob das eine Alterserscheinung ist oder am Hund liegt? Vor 2 Jahren noch wäre ich nicht Sonntag um 8 Uhr aufgestanden, weil die Luft dann so schön frisch ist...)

Sonntagmorgenspaziergang.


-Der nächste Eintrag dann wohl aus Ilmenau-
Liebe Grüße!

3 Kommentare:

  1. Jetzt mag ich euren großen Maxwell auch. Bitte sagt ihm das. O.L.

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  2. Oh, da les ich doch irgendwie einen Ephraim Kishon raus... ;) lg, Zeddor

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