Donnerstag, 5. Juni 2014

WG-Aus. Und Aquarien-Aus.

Das war es mit der WG.

Weil

a) dies ein oeffentlicher Blog ist,
b) alle Leser sowieso sehr unterschiedlich eingeweiht sind in die WG-Hintergruende,
c) das Wieso-Weshalb-Warum nun eigentlich auch gar keine Rolle mehr spielt,

werde ich hier auch keine weiteren Details erklaeren.
In jedem Fall sind wir also zur kanonischen Kernfamilie zurueck gekehrt und leben als Papa, Mama und Paul in unserem Haus.

Nachdem die Zimmer frei geworden sind, hat jedes Familienmitglied jetzt sein eigenes Hobbyzimmer: Christian das Arbeits-/Computerzimmer, Paul ein Legozimmer und ich ein Naehzimmer.
Paul hat ausserdem das Badezimmer unserer ehemaligen Mitbewohnerin als sein persoenliches Kack-Badezimmer auserkoren. (Ob das auch als Hobby zaehlt?)
 
Christian und ich sind um eine WG-Erfahrung reicher (wir haben beide nie im Studentenwohnheim gewohnt), und wir sind zufrieden, dass alles einigermassen friedlich auseinander ging.


Und es gab noch ein Ende, ein Ende, das so frueh kam, dass ich noch nicht mal den Anfang hier aufgeschrieben hatte:
Christian hatte mir zum Geburtstag ein kleines Aquarium geschenkt. Ich war schon immer Aquarienfan, und sehr traurig, als wir unser grosses 250-Liter-Aquarium nicht mit in die USA nehmen konnten.
Seit unserer Ankunft hier schlich ich um Aquarien herum, kaufte sogar eins auf einem yard sale (Garagenverkauf), entschied dann aber, dass es zu gross war und verkaufte es wieder (fuer das Doppelte des Kaufpreises). Von alleine waere ich nicht in die Poette gekommen - und so schenkte mir mein lieber Mann eins zum Geburtstag (Paul hat mir uebrigens einen Wischmopp geschenkt - das ist eine andere Geschichte...jedenfalls ist es mit Abstand der beste Wischmopp, den ich je hatte!).

Substrat, Pflanzen, CO2, Duenger; denn wenn man einmal anfaengt mit einem Aquarium, dann auch richtig. Mein Lieblingsaquarienlayout beinhaltet viele Pflanzen, und sehr wenig von den Dekorationen, die Paul im Zooladen fuer mich ausgesucht hatte (Militaerflugzeug-Aquarien-Schmuckstuecke).

Ja. Sowas gibt's wirklich.

Ein stiller, friedlicher Zen-Unterwassergarten.
Da ich besonders schlau sein wollte, stellte ich unsere Wohnzimmerstehlampe direkt neben das Aquarium fuer zusaetzliche Beleuchtung zum Anwachsen der Pflanzen.

Nach einer kurzen Woche Aquariengluecks knickte die Lampe spontan in der Mitte ein und fiel auf das Aquarium.

Interessanter Weise war es ganz leise. Ich hatte mir in meinen vielen Jahren mit Aquarien oft vorgestellt, wie es wohl waere, wenn eins zerspringt und auslaeuft. Nicht, weil ich es mir wuenschte, sondern im Sinne einer Katastrophenabschaetzung.
Die Aquariendisaster in meinem Kopf waren immer sehr laut, mit viel Geplaetscher und Gezische und Wasserfallgeraeuschen. Tatsaechlich lief das ganze fast ohne jeglichen Laut ab.
Nach dem lauten Klonk der Lampe gab es nur noch Stille, und einen immer groesser werdenden See unter und auf meinem Schreibtisch. Ein Zen-Aquarien-Katastrophen-Stummfilm.

Doch alles hat ein Ende. WGs haben ein Ende, Aquarien haben ein Ende, und auch das Wasser des Aquariums hatte sich irgendwann vollstaendig in unser Arbeitszimmer vergossen.


Das in der einen Woche gewonnene Zen reichte gerade so fuer die folgende Aufraeumaktion...


Liebe Gruesse!

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